Der Abstieg vom Buet bietet....
... jede Menge kurzweiliger Passagen
Es geht steil hinunter in Richtung Lac Emosson. Am See befindet sich die erste Partnerhütte mit einer Kontrollstelle. Wir kehren ein und freuen uns auf eine warme Mahlzeit. Die äußerst unfreundliche und inkompetente Bedienung ignoriert uns zunächst völlig, so dass über eine Stunde Zeit verlieren, bevor wir uns wieder auf den Weg machen können.https://strato-editor.com/.cm4all/uproc.php/0/Trail%20Running/PTL%202012/.26207212.jpg/picture-400?_=18ad638f307
Dieser führt uns zunächst angenehm abfallend hinunter nach Les Marecottes. Wir verlieren dabei ca. 950 Höhenmeter, die wir auf der anderen Seite des folgenden Tals auch prompt steil ansteigend wieder hinauf müssen. Es ist schwülwarm, der Weg führt schweißtreibend durch Wald aufwärts und ist wenig abwechslungsreich.
Auf La Coeur beginnt der Abstieg nach Martigny Croix, dem mit 498 m Seehöhe tiefstem Punkt der Strecke im Rhonetal. Dort finden wir eine noch geöffnete Tankstelle, in der wir Espresso, Cola und Snacks ordern. Es ist Dienstag ca. 23:00 h, als wir uns auf den weiteren Weg machen. Dieser führt im ständigen Auf und Ab auf einer alten Römerstraße nach Bovernier. Wir haben bereits 70,5 km hinter uns gebracht.
Stefano hat nachmittags bereits einmal die Blasen an seinen Füßen versorgt und klagt nun über starke Schmerzen. Er entscheidet sich zur Aufgabe und bleibt in Bovernier zurück. Von dort aus hat er am nächsten Morgen die Möglichkeit, mit dem Zug über Martigny wieder nach Chamonix zu kommen.
Wir verabschieden uns und Chris und ich machen uns an den Aufstieg zur Alpage de Catogne. 1.200 Höhenmeter warten auf uns. Der Weg ist eigentlich kein solcher, sondern bestenfalls eine Pfadspur, die steil durch den Wald nach oben führt.
Ich bin müde und habe wohl auch zuwenig gegessen, so dass der Anstieg für mich eine quälende Angelegenheit wird. Wir legen eine kurze Rast ein, danach geht es mir etwas besser aber nicht wirklich gut. Als wir die Alpage de Catogne erreicht haben, wählen wir den falschen Weg, so dass wir 150 Höhenmeter zu hoch aufsteigen. Zurück und auf dem richtigen Trail beginnt es zu dämmern. 600 Höhenmeter haben wir jetzt noch hinauf bis zum...
..Col des Guides
Von dort aus geht es extrem steil und ausgesetzt 1.000 Höhenmeter hinunter nach Champex-Lac. Dort wartet im Versorgungszelt des UTMB unser erster Drop-Bag auf uns.
Chris und ich entschließen uns dazu, hier auszusteigen. Chris hat seit längerer Zeit starke Schmerzen in einem Knie, die sich beim Abstieg nach Champex-Lac noch verschlimmert haben. Mir fehlt in diesem Moment jegliche Motivation. Trotz der Aufforderung der freundlichen Helfer im Zelt, erstmal zu essen und zu schlafen, gebe ich meine Startnummer ab.
Eine möglicher Anschluss an ein anderes Team ist in diesem Moment, auch wenn ich mich etwas hätte erholen können, keine Option für mich. Ich fürchte vor allem das angekündigte Schlechtwetter. So ist das Abenteuer PTL 2012 nach 84,5 km und ca. 7.900 m im Auf- und 7.500 m im Abstieg für mich vorbei.
Wir schließen uns mit drei anderen Läufern, die ebenfalls aufgegeben haben, zusammen und lassen uns von einem Taxi nach Chamonix bringen. Die ursprünglich Enttäuschung über mein Scheitern weicht mit den ersten heftigen Gewitterschauern am Nachmittag der Erleichterung, jetzt nicht dort draußen sein zu müssen. Die Wetterbedingungen verschlechtern sich zusehends, so dass der UTMB am Freitag nur auf einer verkürzten Strecke mit gut 100 km gestartet werden kann. Auch die Strecke des PTL wird im letzten Drittel aus Sicherheitsgründen geändert.