320 km durch Weinberge, durch Wald und über Wiesen, bergauf und bergab - Der komplette Rheinsteig in der Version für Eilige
Der Termin für die erste Austragung des WiBoLT im Jahr 2013 war nicht mit meinem Kalender kompatibel. 2014 hat das zumindest planerisch gut geklappt.
Mangels einer adäquaten Anzahl wirklich langer Läufe in diesem Jahr war ich mir aber ob der Sinnhaftigkeit meines Vorhabens, den WiBoLT auch zu finishen, gar nicht so sicher.
Die zwei Wochen vor dem WiBoLT überlebte Hitzeschlacht beim KUT gab mir etwas Zuversicht. Erfolgreich widerstand ich auch der Versuchung, mit "Gemsi Gemser" statt des WiBoLT den Walserweg in der Schweiz zu laufen.
Alles stand am 18.06.2014 also auf grün, als ich mit Margot knapp 2 Stunden vor dem Start in Wiesbaden ankam.
Drop-Bags und Laufrucksack waren schon weitgehend vorbereitet. Dennoch kam die übliche Hektik auf, als ich einzelne Teile, die ich sicher verpackt glaubte, dann doch nicht auf Anhieb finden konnte.
Aus Zeitmangel verzichtete ich dann auf die in einem nahe gelegenen Restaurant angebotenen Nudeln und stand damit zumindest nicht überfressen aber rechtzeitig am Start. Die vielen bekannten Gesichter und fast genausoviele JUNUT Finisher-Shirts machten klar: Hier treffen sich die Freunde des langen Leidens.
Michael Eßer, der mit Familie und Freunden für den WiBoLT verantwortlich ist, war ganz offensichtlich entspannt. Das Briefing war kurz, schließlich lagen ja bis zu 90 Stunden Laufzeit vor uns, in denen sich die Teilnehmer mit Strecke und Bedingungen schon vertraut machen würden.
Ohne großes TamTam wurden wir am Mittwoch um 18:00 h losgeschickt.
Entlang des Rheins, bei etwa 27° C gerne im Schatten, ging es erstmal flach dahin. Ich war, wie die meisten anderen auch, mit mir selbst beschäftigt, suchte meinen Rhythmus zu finden und hoffte auf kühlere Temperaturen.
Ein paar km weiter fanden sich schon erste Gesprächsrunden. Michael Mewes (links) kenne ich seit 2006. Damals trafen wir uns beim UTMB kurz nach dem Rifugio Bertone und blieben bis zu meinem ersten Zieleinlauf in Chamonix zusammen. Petra Scheunemann lernte ich 2014 bei ihrem Start beim JUNUT kennen.
Die ersten Hügel sind "erklommen"
Schattige Waldwege sind begehrt