Bis dort sind es etwa 36 km. Noch ist es hell, die Orientierung stellt kein Problem dar.
Etwa auf halber Strecke zum VP am Niederwalddenkmal liegt Kiedrich. Dort gibt es einen Brunnen, eine gute Gelegenheit, die Wasserflaschen aufzufüllen. Direkt daneben hat ein Gasthaus geöffnet. Ein schnelles Weizen geht immer, betrachte ich es doch als isotonisches Sportgetränk. Ein Damenkränzchen, das sich dort getroffen hat, ist sichtlich beeindruckt. Sie mutmaßen, dass alle, die sowas machen, wohl Single sein müssten. Vermutlich waren sie enttäuscht, als ich Ihnen von der Unterstützung durch meine Frau Margot erzähle.
Beim Weiterlaufen treffe ich auf Leo. Leo war bereits im vergangenen Jahr am Start und kennt die Strecke. Mit angeregter Unterhaltung vergeht die Zeit im Nu. Beim Eintreffen am VP am Niederwalddenkmal ist es stockfinster geworden. Race-Director Michael und ein weiterer Helfer betreuen uns bestens.
Während der Nacht ist es recht kühl geworden. Die wärmende Morgensonne tut gut.
Am VP in Lorch (km 75) werden wir im Weingut Perabo bestens verpflegt. Es gibt alles, was das Läuferherz am frühen Morgen begehren kann.
Im Mittelrheintal verläuft der Rheinsteig fast immer in Sichtweite des Flusses.
Sie helfen die Verbuschung der aufgelassenen Weinberge zu begrenzen.
Hier hat es wohl die höchste Burgendichte in Deutschland. Ehrlicherweise ist mir mein heimatliches Franken mit der höchsten Brauereidichte aber lieber.
Die Weinberge sind Garant für steile An- und Abstiege.
Treppenlauftraining
Am Donnerstagmittag erreiche ich gemeinsam mit Matthias Becker die erste Drop-Bag Station in Bornich (km 101). Im gleichen Moment taucht auch ein gelber Cinquecento mit Margot am Steuer auf. Ich bin eine ziemliche olfaktorische Beeinträchtigung und verschwinde nach einem Begrüßungskuss erstmal unter die Dusche.
Erfrischt und umgezogen verbringe ich die Pause gemeinsam mit Margot. Anschließend versuche ich etwas zu schlafen, was in der Hitze der Mehrzweckhalle und dem dortigen Geräuschpegel nicht wirklich gelingt.